
Dass zum Weingenuss mehr gehört als ein volles Glas, wussten die Wiener schon immer. Offiziell hatten Frauen bis ins 18. Jahrhundert zwar keinen Zutritt zu Schenken und Heurigen - inoffiziell waren sie freilich überall mit von der Partie. So traf man im "Lothringerkeller" bei der Hofburg auf die so genannten Audienzschwestern, die gegen ein Seidel Wein mehr oder minder gute Ratschläge für den Umgang mit Beamten gaben, oder ließ sich im "Klosterkeller" von Karmeliterinnen bedienen, die freche Gstanzeln sangen.
Auch für Gesang wurde – und wird - allenthalben gesorgt. Nicht immer zur Freude stiller Genießer. Doch Wein und Musik sind beim Heurigen untrennbar miteinander verbunden. Nicht umsonst sang mit Hans Moser ein echter "Weinbeißer" seinen Landsleuten aus der Seele: "I muaß in meim Lebn amal a Reblaus gwesen sein…".
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