Aber nicht nur Klerus und Adel, auch Wiens Prominenz kam auf den Hund. Eingang in die Annalen fand beispielsweise Mozarts "Gaukerl", von seinem Besitzer auch scherzhaft "Schamanucky" genannt. Aus Mozarts Wiener Wohnung, so schreibt Markus Hübl, drang nicht nur Musik an die Ohren der Nachbarn, sondern auch Babygeschrei und Hundegebell. Wer dagegen zu Sigmund Freud kam, einem Liebhaber chinesischer Chow-Chows, fand dessen vierbeinige Begleiter häufig neben der berühmt-berüchtigten Couch vor.
Sie hatten, so der Begründer der Psychoanalyse, eine beruhigende und entspannenden Wirkung auf seine Patienten. Legendär waren auch die Hunde der Anna Sacher. Mehr als hundert der fledermausohrigen französischen Bulldoggen bevölkerten über die Jahre ihre Villa. Ausgewählte Lieblinge durften die sogar ins Hotel begleiten.
Auch der Verhaltensforscher Konrad Lorenz ließ sich ein Leben lang von Hunden begleiten – und schrieb den Bestseller "So kam der Mensch auf den Hund". Er selbst schätzte vor allem Mischlinge und kreuzte unter anderem erfolgreich Chow-Chows mit Schäferhunden. Bloß seine Theorie, daß Haushunde von zwei unterschiedlichen Wildtieren abstammten, erwies sich als falsch. Was allerdings seinen Ruf als "Hundekenner der Nation" nicht schmälern konnte.
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